Im Jahr 1867 begann die Geschichte des Schottenhamel-Zeltes auf dem Oktoberfest mit einem kleinen Bretterschuppen, der Platz für gerade einmal 50 Personen bot. Die Schottenhamel-Familie hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einem der bekanntesten und traditionsreichsten Zelte auf der Theresienwiese entwickelt, das mittlerweile Platz für über 6.000 Gäste bietet.

Die Anfänge
Die Wurzeln des Schottenhamel-Zeltes liegen in der Vision von Michael Schottenhamel, einem Schreiner aus der Oberpfalz. Als frisch verheirateter Wirt eröffnete er sein erstes Festzelt, das 1886 als Leinwandzelt errichtet wurde. Es war das erste Zelt auf dem Oktoberfest, das mit elektrischem Licht ausgestattet war – eine technische Meisterleistung, die damals von der Münchener Firma J. Einstein & Cie. betreut wurde. Interessanterweise war der Neffe des Firmenchefs, ein gewisser Albert Einstein, als Hilfselektriker tätig und half beim Aufbau des Zeltes, indem er Glühbirnen einschrieb.

Jubiläumsfeier
Am 14. Juli 2017 luden Christian und Michael Schottenhamel zu einer Feier in das Bier- und Oktoberfestmuseum ein, um 150 Jahre Festhalle Schottenhamel zu zelebrieren. Bei dieser Gelegenheit präsentierten sie die druckfrische Familienchronik „150 Jahre Festhalle Schottenhamel auf dem Oktoberfest“ von Amadeus Danesitz sowie den neuen Jubiläumskrug. Der Münchner Bürgermeister Josef Schmid, der das Vorwort zur Chronik verfasst hatte, lobte die Pionierarbeit der Familie und bezeichnete die Gründung des Unternehmens als typisches „Start-Up“ der damaligen Zeit.

Die Entwicklung des Zeltes
Die Gäste hatten die Möglichkeit, eine Sonderausstellung im Bier- und Oktoberfestmuseum zu besichtigen, die die Entwicklung des Schottenhamel von der einfachen Bretterbude zu einem stattlichen Festzelt mit 6.000 Plätzen veranschaulichte. Bei bayerischen Spezialitäten wie Leberkäs, Fleischpflanzerl und Schweinsbraten, begleitet von Spatenbier, wurde bis spät in die Nacht gefeiert.

Ein besonderes Geschenk
Ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk kam von Wirtesprecher Toni Roiderer, der fünf Hendlmarken für das Hackerzelt überreichte, mit den Worten: „Bier habt ihr ja genug selbst.“ An den Feierlichkeiten nahmen auch zahlreiche prominente Wiesnwirte, wie Toni Roiderer und Lorenz Stiftl, sowie Mitglieder des Wiesn-Ehrenrats und der Stadtverwaltung teil.

Tradition und Atmosphäre im Schottenhamel
Das Schottenhamel-Zelt ist nicht nur für seine Geschichte bekannt, sondern auch für die einzigartige Atmosphäre, die es bietet. Die Gäste kommen hier zusammen, um die bayerische Lebensart zu feiern. Die Festhalle ist ein beliebter Treffpunkt für junge Münchner und Studenten, die oft in der Festhalle anzutreffen sind. Die Anordnung der Tische fördert die Interaktion und das gesellige Beisammensein, was den Charme des Zeltes ausmacht.

Die Musik
Die musikalische Untermalung des Schottenhamel wird von der Band Otto Schwarzfischer geprägt, die seit 1950 Teil des Oktoberfestes ist. Die Band spielt eine Mischung aus traditioneller bayerischer Blasmusik und modernen Klängen. Abends wird die Stimmung von der Partyband Südherz aufgeheizt, die das Zelt zum Beben bringt.

Reservierungen und Platzangebot
Für das Oktoberfest 2024 sind Reservierungen im Schottenhamel-Zelt bereits möglich. Die Festhalle bietet eine Gesamtkapazität von etwa 9.000 Gästen, sowohl drinnen als auch im Biergarten. Um einen Platz zu sichern, ist es ratsam, frühzeitig zu reservieren, da die Tische schnell ausgebucht sind.

Die Speisekarte
Das kulinarische Angebot im Schottenhamel legt großen Wert auf regionale und nachhaltige Produkte. Neben den traditionellen Wiesn-Spezialitäten wie Hendl und Brezn werden auch vegetarische Gerichte angeboten. Neu seit 2023 sind auch Weine, Sekt und Champagner im Angebot, die das bayerische Trinkerlebnis erweitern.

Die Verbindung zur Wissenschaft
Eine interessante Anekdote aus der Geschichte des Schottenhamel ist die Tatsache, dass Albert Einstein, der später zu Ruhm gelangte, hier als junger Mann beim Aufbau des Zeltes geholfen hat. Diese Verbindung zur Wissenschaft verleiht dem Schottenhamel-Zelt eine besondere Note und macht es zu einem Ort, an dem Geschichte lebendig wird.

Fazit
Das Schottenhamel-Zelt ist nicht nur ein Ort, um Bier zu genießen, sondern auch ein lebendiges Stück Münchner Geschichte. Mit seinen Wurzeln, die bis ins Jahr 1867 reichen, und seiner kontinuierlichen Entwicklung zu einem der größten und bekanntesten Festzelte auf dem Oktoberfest, bleibt es ein zentraler Bestandteil der Wiesn-Tradition.

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