Die Wiesn 2023, die am 3. Oktober endete, war ein voller Erfolg. Mit **7,2 Millionen Gästen** über die gesamte Dauer von 18 Tagen, hat das Oktoberfest einen neuen Besucherrekord aufgestellt. Dies bedeutet nicht nur eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2022, als nur 5,7 Millionen Menschen anwesend waren, sondern auch einen der höchsten Werte seit den Rekordjahren 1984 und 1985, als die Sieben-Millionen-Marke ebenfalls überschritten wurde.
**Bier und alkoholfreie Getränke**
In diesem Jahr wurden insgesamt **6,5 Millionen Maß Bier** konsumiert, was einen Rückgang im Vergleich zu den 7,3 Millionen Maß im Jahr 2019 bedeutet. Interessanterweise stieg der Konsum von **alkoholfreien Getränken** um etwa 50 Prozent an, wobei insbesondere Wasser stark nachgefragt wurde. Es gab sogar Momente, in denen das Wasser in einigen Zelten ausging, was die hohe Beliebtheit der neuen Trinkwasserbrunnen erklärte, die dieses Jahr erstmals auf dem Festgelände installiert wurden.
**Essen und Trends**
Die Wiesn-Gäste zeigten sich auch kulinarisch sehr aktiv. Der Verkauf von Speisen stieg im Vergleich zum Vorjahr um **15 Prozent**. Ein klarer Favorit unter den Gästen war das traditionelle **Hendl**. Zudem gab es eine zunehmende Nachfrage nach **biologischen, veganen und vegetarischen Optionen**, die den gegenwärtigen Ernährungstrends Rechnung trugen.
**Polizeieinsätze und Sicherheitslage**
Trotz der hohen Besucherzahlen blieb die Stimmung auf der Wiesn überwiegend friedlich. Die Polizei verzeichnete **1.854 Einsätze**, was einen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Der Großteil der Einsätze betraf jedoch nicht kriminelle Aktivitäten, sondern war notwendig, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Ein erfreulicher Trend war der Rückgang alkoholbedingter Ausfälle. Nur **36 Jugendliche** mussten aufgrund von Übermäßigen Alkoholkonsums versorgt werden, was einem Rückgang von **50 Prozent** im Vergleich zu 2019 entspricht.
Allerdings gab es einen signifikanten Anstieg bei den Drogenverstößen. In diesem Jahr wurden **368 Fälle** von Drogenmissbrauch gemeldet, was einer Steigerung von 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die häufigsten Drogen waren Cannabis und Kokain, wobei letzteres in 40 Prozent der Fälle gefunden wurde. Die Polizei berichtete auch von einem Anstieg der Sexualdelikte, mit insgesamt **73 Anzeigen**, darunter sechs Fälle von Vergewaltigung.
**Das Fundbüro und kuriose Funde**
Im Verlauf des Festes wurden **3.250 Fundstücke** im Wiesn-Fundbüro abgegeben, was etwa 250 weniger war als im Vorjahr. Zu den kuriosen Funden gehörten unter anderem Hochzeitsgeschenke, eine Knirsch-Schiene und zahlreiche Handys und Geldbörsen. Die Betreiber der Fahrgeschäfte berichteten von regem Zulauf und langen Warteschlangen, was die Beliebtheit dieser Attraktionen unterstreicht.
**Zukunftsausblick und die Oide Wiesn**
Die nächste Wiesn wird vom **21. September bis 6. Oktober 2024** stattfinden. Für viele Fans der Oidn Wiesn, die für ihre nostalgischen Fahrgeschäfte und historischen Elemente bekannt ist, wird es jedoch eine Enttäuschung geben. Diese wird aufgrund des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes im nächsten Jahr nicht stattfinden.
**Wiesn-Hit und kulturelle Highlights**
Ein wenig anders als in den Vorjahren gab es in diesem Jahr keinen klaren „Wiesn-Hit“. Dennoch schaffte es das Lied „**Sarà perché ti amo**“ von Ricchi e Poveri, das aus dem Jahr 1981 stammt, zum heimlichen Hit zu avancieren. Die Atmosphäre auf der Wiesn wurde als entspannt und fröhlich beschrieben, was sich auch in den zahlreichen internationalen Gästen widerspiegelte, die aus Ländern wie Frankreich, Italien und den USA anreisten.
Zusammenfassend war das Oktoberfest 2023 eine bemerkenswerte Veranstaltung, die nicht nur durch ihre beeindruckenden Besucherzahlen auffiel, sondern auch durch die positive Stimmung und das vielfältige Angebot an Speisen und Getränken. Trotz der Herausforderungen, die die Sicherheitslage mit sich brachte, zeigte sich, dass das Oktoberfest nach wie vor ein beliebter Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt ist.